Biberist wird an Fernwärmenetz angeschlossen

Sep 11, 2024

Kebag macht Dampf

Der Startschuss für das erste Fernwärmeprojekt der Gemeinde Biberist ist gefallen. Am Montagnachmittag fand eine kleine Feier zum Baustart des Wärmeverbundes Biberist statt. Mit insgesamt sieben kurzen Ansprachen aller involvierten Akteure wurde sich ausführlich für die erfolgreiche Zusammenarbeit bedankt. Darunter waren Vertreter der Energieversorgung Biberist (EVB), der BKW AEK Contracting AG (BAC), der Hiag Immobilien AG, der Kenova AG sowie der Gemeinde Biberist.
Künftig soll ab dem Papieri-Areal ein Teil der Gemeinde Biberist mit Fernwärme von der Kebag in Zuchwil versorgt werden. Dadurch können jährlich bis zu 4000 Tonnen CO2 eingespart werden, so Boris Meyer, Geschäftsleiter der BKW AEK Contracting AG (BAC).
Die Dampfleitung von der Kebag Zuchwil bis zum Papieri-Areal in Biberist besteht bereits seit Jahren und versorgte früher die Papierfabrik mit Fernwärme. Als diese 2011 die Produktion einstellen musste, drohte der Leitung die Stilllegung. Doch schliesslich wurden die Gemeinden Derendingen und Luterbach an den Fernwärmeverbund angeschlossen.
In Biberist drohte ebenfalls eine Stilllegung: Die Holzschnitzelheizung in der Bleichematt musste nach kantonalen Vorgaben erneuert werden. Deshalb sei der Bau eines grösseren Wärmeverbundes im Zentrum von Biberist durch die Energieversorgung Biberist (EVB) im Frühling 2022 geprüft worden, so Stefan Hug-Portmann, Gemeindepräsident Biberist.

Pläne der BAC kamen gelegen

Interessiert an einem solchen Verbund waren die Bürgergemeinde als Lieferant der Holzschnitzel sowie die Einwohnergemeinde und die Genossenschaft Läbesgarte als Wärmebezüger.
Allerdings bot sich eine alternative Lösung an. Die Kapazität der bereits vorhandenen Dampfleitung der BAC beim Papieri- Areal erlaubt es, auch weitere Gebiete mit der Abwärme aus der Kebag zu versorgen.
Aus mehreren Gründen haben sich die EVB und die BAC dazu entschieden, den Wärmeverbund in Biberist gemeinsam ab dem Papieri-Areal umzusetzen. Unter anderem, weil die Energie vor Ort bereits vorhanden sei und effizient genutzt werden könne. Aber auch, weil sich damit der Bau einer Holzschnitzelheizung mit Kamin erübrigt. Zusätzlich könnten weitere Quartiere erschlossen werden.
Geplant ist, dass die ersten Haushalte in Biberist im Herbst 2025 mit Fernwärme aus Zuchwil versorgt werden. Bis dahin gelte es aber noch einige Hürden zu meistern, so Uriel Kramer, Projektverantwortlicher von der EVB. Beispielsweise müsse eine Emmequerung gemeinsam mit der BLS umgesetzt werden. Und auch der Kanton müsse einzelne Knotenpunkte noch genehmigen. (Felix Ott)